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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen" |
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Von Adler, Linde, Krone und Mohr
Konrad Kunze erläuterte
bei seinem Vortrag beim „Krone“-Frühschoppen,
In einem lebhaft vorgetragenen Referat fesselte Konrad Kunze die Zuhörer im voll besetzten Saal im Wirtshausmuseum „Krone“ in Tegernau. Ausgeschmückt mit schelmenhaft präsentierten Anekdoten und immer mit einem Augenzwinkern führte Kunze auf verschiedene Weise durch das Thema der Gasthausnamen.
Im
Mittelalter war es laut Konrad Kunze üblich, dass Häuser Namen trugen, die
oft auf heraldischen Zusammenhängen beruhten („Zum Adler“, „Zum Bären“,
„Zum Löwen“, „Zum Riesen“, „Krone“), auf die jeweilige Lage Bezug nahmen
(„Zur Linde“, „Zum scharfen Eck“) auf historische oder legendäre
Ereignisse zurückgingen („Zum Sternen“, „Drei Könige“) oder vom Beruf der
Besitzer herrührten (Mühle, Säge).
Waren es
zunächst die Evangelisten, deren Tiersymbole Adler, Löwe und Engel
vorgestellt wurden, ging es über den „Raben“, der Elias im Alten Testament
in der Wüste mit Brot und Fleisch versorgt hatte und im Lauf der Zeit
fälschlicherweise oft als Rappe umgedeutet wurde, bis zu den Drei Königen,
die sich als „Drei Kronen“, „Sternen“ und „Mohr“ wiederfanden.
Interessant auch, dass die Postkutsche als frühes öffentliches
Verkehrsmittel – und damit auch die Poststationen – sich je nach Region so
unterschiedlich in der Namensgebung für Gasthäuser wiederfinden: Ist es im
Südwesten das Rössle (beziehungsweise in der Ortenau das Rössel), findet
man in Bayern häufig die Post als Gasthaus wieder. „Die Linde“ ist der häufigste Gasthausname in Deutschland, was sicher daher rührt, dass die Dorflinde oder auch die Richterlinde zentrale Versammlungspunkte der Dörfer und Städte darstellten.
Der
Referent hat bei seinen Forschungen zwar 900 mal ein „Gasthaus Krone“
gefunden, aber das Publikum des Frühschoppens, das dem Energiebündel
Konrad Kunze sogar Szenenapplaus während des Vortrags spendete („Ein
absolutes Novum“, so Hans Viardot), war sich einig, dass es eigentlich nur
eine echte „Krone“ gibt, nämlich die in Tegernau.
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