zurück

Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 2. Mai 2007

 
"Ich male zu meiner Freude" 


Bilder von Hans Hammer im Friedrich-Ludwig-Museum / Fasziniert vom Licht
der Provence

"Ich male zu meiner Freude und freue mich, wenn es Leute gibt, denen meine Bilder wirklich gefallen" . Ganz bescheiden gibt sich der in Schopfheim lebende Maler Hans Hammer, der erstmals in einer größeren Ausstellung Landschaften, Städtebilder und Reiseimpressionen im Friedrich-Ludwig-Museum in Wieslet zeigt.
 

 

Bei der Vernissage fanden die Ölbilder des studierten Bauingenieurs und langjährigen Architekten, der erst nach dem aktiven Berufsleben mehr Zeit und Muße für die Malerei fand, jedenfalls Gefallen bei den Kunstfreunden.
 
Vor allem die leuchtenden, warmen Farben der Landschaften aus der Provence, der Toskana und anderen südlichen Gefilden sprechen die Betrachter an und wecken Fernweh und Sehnsucht nach dem Süden. Hans Hammer selbst hat viele Länder und Städte bereist, doch sein Lieblingsziel und -motiv bleibt die Provence. "Das beste Licht gibt es in der Provence" , findet der Maler, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte. In diese Landschaft, die so viele große Künstler inspiriert hat, zieht es ihn immer wieder gern. Und einige besonders gelungene Bilder aus der Provence sind auch in der Werkschau zu sehen: die Lavendelfelder, die Dächer der typisch provenzalischen Häuser, oder der Blick von einem Balkon mit blauen Fensterläden auf die liebliche blühende Landschaft.
 
Hammers Provence-Bilder "sind durchweht von der Schönheit dieser heiteren Landschaft und atmen den Glanz des südlichen Lichts" , zitierte Hans Viardot von der Initiative "Kunst und Kultur Kleines Wiesental" (KUK) aus einer Kunstkritik von Hubert Morgenthaler. Hans Hammer orientiert sich in seinen Landschaftsbildern meist am realen Vorbild der Natur und lässt dabei den ausgeprägten Blick des Architekten, sein Auge für Farben, Formen, Stimmungen erkennen. Zwar bringt er auch Atmosphärisches in seine Eindrücke ein, doch sind seine Naturansichten keine ganz aufgelösten Impressionen, sondern eher klar und deutlich in den Formen und der Bildgestaltung.
 
Hammer präsentiert sehr vielseitige Arbeiten und nimmt den Besucher mit auf eine Reise: Da eröffnet sich der Blick auf Landschaften an der Loire, in der Toskana oder in Wales. Immer versucht Hammer, das Wesen einer Landschaft zu erfassen. Einige Bilder zeigen Eindrücke aus Venedig, eine Dächerlandschaft von Türmen, Kuppeln und Häusern. Dann gibt es noch Bilder, die von Musikerlebnissen inspiriert sind, etwa vom Festspielhügel in Bayreuth mit elegant gekleideter "Hautevolee" . Kräftige farbliche Ausdruckskraft haben die Bilder von Nachtspiegelungen und die Hochhaus-Städte-Impression im Morgenlicht. Ungewöhnlich ist das Bild "TGV" , in dem der Hochgeschwindigkeitszug durch eine Komposition von Linien, Flächen und Farben "rast" . Auch ins Fantastische gehen manche der Bilder wie die "Baumfrau" oder die schwarze weibliche Figur, die nach den Sternen greift.
 
Mit Hans Hammer, so meinte Hans Viardot bei der Eröffnung, präsentiere KUK wieder einen Künstler, der bisher noch nicht so in der Öffentlichkeit stand. Viardot zeigte sich angetan von Hammers farbenfrohen Werken, "die viel Wärme und Freude ausstrahlen" . Passend zu den Reisebildern sang das "Duo Spootschicht" Lieder aus mehreren Ländern — entsprechend heiter war die Stimmung an diesem Abend.

(Ausstellung bis 17. Juni, Sonntag 14-17 Uhr).

 

Badische Zeitung vom 2. 5. 2007 / Autorin: Roswitha Frey

 

zurück Ein Querschnitt der Austellung nach oben