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Presse - Aktuell                       

Markgräfler Tagblatt - Bericht vom 21. Januar 2009

 
KuK zeigt Félix Vallotton-Ausstellung Crimes et Chátiments
im Ludwig-Museum in Wieslet


Mit einer besonderen Attraktion beginnt die Initiative Kunst und Kultur Kleines Wiesental (KuK) das Jahr.

Ab Freitag, 23. Januar, zeigt das Museum eine Sonderausstellung mit
23 Original-Lithographien des Künstlers Félix Vallotton (1865-1925).



Sigurd Marien und Hans Viardot werden den Künstler Vallotton vorstellen und eine Einführung in die Ausstellung geben. Musikalisch begleitet Michael Brogle aus Wieslet die Vernissage an der historischen Merklin-Orgel aus dem Jahr 1848.

Die Initiative KuK begegnete dem Künstler Vallotton erstmals im Dezember 1993, als in der Wiesleter Schule die Ausstellung Ernst Schleith - Der Kunstmaler von Wieslet gezeigt wurde. Der österreichische Schriftsteller Gerd-Klaus Kaltenbrunner aus Kandern schrieb daraufhin: Ernst Schleith möchte ich stellen an die Seite Puvis de Chavannes, Edvard Munchs und Félix Vallottons.

So wurde die Initiative KuK auf den Künstler aufmerksam, der ebenso ein mürrischer Eigenbrötler gewesen sein soll, wie Ernst Schleith. Beide malten als distanzierte und scharfe Bobachter Menschen und Landschaften minutiös genau und arbeiteten jedes Detail akribisch genau aus.

Der Künstler Félix Vallotton stammt aus dem schweizerischen Lausanne, wo er im Dezember 1865 geboren wurde. Als Maler, Grafiker und Schriftsteller schuf er etwa 1700 Gemälde wie Portraits, Stilleben, Akte, Interieurs und Landschaften. Außerdem stammen etwa 200 Holzschnitte, zahlreiche Zeichnungen, Skulpturen sowie Romane, Theaterstücke und Essays von ihm. Seine Bilder zeichneten sich dabei vor allem durch einen beißenden Sarkasmus und schwarzen Humor aus, die deshalb auch für Irritationen sorgten. Bis zu seinem Tod im Jahre 1925 gehörte Vallotton zu den bedeutendsten Vertretern des Symbolismus. Seine Werke nehmen bereits Elemente aus dem Surrealismus, der Neuen Sachlichkeit und der Metaphysischen Malerei vorweg. Kühl und kontrolliert erscheint auf den ersten Blick Vallottons Kunst, deren hermetisch geschlossene Oberflächen über die sich dahinter verborgenen Abgründe hinwegtäuschen. Noch deutlicher als in den Gemälden tritt die Doppelbödigkeit in den scharf geschnittenen Graphiken zutage, die unter Zeitgenossen so geschätzt wurden.

Doch Félix Vallotton ist außerhalb der Kunstszene nicht sehr bekannt. Deshalb widmeten ihm bereits das Kunsthaus Zürich 2007 und die Villa Flora in Winterthur 2008 zwei bemerkenswerte Ausstellungen.

Die Félix Vallotton-Ausstellung im Ludwig Museum hat bis Sonntag, 12. April, immer sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Bericht: Jürgen Scharf
 

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