zurück

Presse - Aktuell

 

MT - Bericht vom 29. November 2023

 

 

Alemannische Umtextungen beim Liederabend

Das Konzert der „MännerXang Selbsext“ war dem verstorbenen Hansi Viardot gewidmet.


Das „MännerXang Selbsext“ Foto: Gudrun Gehr

Seit 2021 präsentiert sich das Sextett mit dem eigenwilligen Namen „MännerXang Selbsext“. Nun hatte die Gruppe um Wolfgang Bühler und seine gleichgesinnten Mannen ihren Auftritt im Krone-Saal Tegernau.

Der Festsaal war bis auf den letzten Platz mit Freunden der guten Unterhaltung und des Chorgesangs gefüllt. Heimelig war es im charmanten Tanzsaal.

Gerhard Wagner, Vorsitzender des Vereins Krone und Kultur Kleines Wiesental (KuK), begrüßte die A-capella-Gruppe mit Chorleiter Martin Sänger zum Liederabend. Mit seinem trockenen Humor meinte Wagner: „Auf Eurer Homepage hört sich das ja ganz gut an, hier ist für alle Geschmäcker was dabei.“

Ohne Instrumente

Die A-capella-Gruppe – (fast) ohne Instrumente – wurde vom „Ur-Eichener“ Wolfgang Bühler gegründet, schnell war das Sextett komplett.

Der Gesang liegt dem ehemaligen Immobilienmakler im Blut. Martin Sänger ist musikalischer Tausendsassa, Leiter und Arrangeur der Stücke von alemannischen Liedermachern, Heimatliedern, Rock und Pop. Tenöre sind Bernhard Greiner, Volker Jost (Gitarre) und Erich „Öhrli“ Lacher. Heinz Grether (Bass, Akkordeon, Mundharmonika) singt im Männerchor Gresgen und komplettiert die Gruppe.

Konzert in drei Teilen

Das rund zweistündige Konzert gliederte sich in drei Teile. Im ersten Teil präsentierte das Sextett Lieder von alemannischen Liedermachern, wie Frank Dietsche, Jeannot Weißenberger und Otto Bürgelin. Die Gäste begeisterten sich für das „Belchenlied“, „S’Asal Müller Schimmel“ oder „Schittli spalte“. Auch „Sternli vom Stern“ wurde vollstimmig vorgetragen und das Publikum vollends in den Bann gezogen. Ein kleines Ständchen gab es für Jeannot Weißenberger, der am Vortag Geburtstag hatte. Dieser war zwar nicht anwesend, hätte sich aber sicherlich über das überraschende musikalische Präsent gefreut.

Im zweiten Teil ging es zu Rock- und Pop-Balladen ab den 1960er Jahren. Hier erfreuten unter anderem arrangierte Lieder wie „Ewigi Liäbi“, „Mama Lou“ oder das „Rock You“ der Gruppe Queen die Gäste. Herzerfrischend und mit Gaudi ging es weiter zu „Ich will wieder hoam“ von S.T.S. Moderator Bühler freute sich, das Lied „Sound of Silence“ unfallfrei anmoderiert zu haben, das sich allerdings als gar nicht so still entpuppte. Zwischendurch gab es herzhafte Gedichte von Heimatdichter Gerhard Jung.

Umtextungen

Den dritten Teil umfassten „alemannisch angehauchte“ Umtextungen wie zum Lied der Beatles „Wenn i mol alt bi“ analog deren Melodie gemäß „When I’m Sixty-Four“. Auch gab es eine humoristische und kreative Anleitung zum Schorli-Trinken mit „De Schorli-Mann“ nach einer Umtextung von „The Wellerman“.

Wolfgang Bühler erinnerte daran, dass die ursprüngliche Einladung der Gruppe noch zu Lebzeiten von KuK-Mitbegründer und „dem Mann der ersten Stunde“ in der Krone Tegernau, Hansi Viardot, ausgesprochen wurde. Dieser verstarb am 15. Dezember 2022. Corona hatte verhindert, das Konzert zeitnah auszuführen und somit möchte man ihm das Konzert gerne postum widmen. KuK-Vorstand Gerhard Wagner wusste, dass der Verstorbene genau über dieses Konzert mit sehr viel Musik, Gaudi und alemannischer Sprache hell erfreut gewesen wäre.

Schlussendlich stellte Moderator Wolfgang Bühler fest: „Alemannisch isch die schönschte Sprooch uf dere Welt.“ Nach drei Zugaben, die sich das begeisterte Publikum erklatscht hatte, durften die Aktiven das Programm beenden. Am Ende reichte KuK-Vorstand Wagner als Hutspende den „Gox“ herum – und schmunzelte in der Hoffnung, dass es nicht „kläpperet“, sondern raschelt.

 

Original-Bericht: MT / Gudrun Gehr
 

zurück  

nach oben